Mit einer für Konstanz ungewöhnlichen Bauhöhe von 50 Metern bildet dieses Projekt ein neues Aushängeschild bei der Anfahrt auf die Stadt. Auf den Standort in einer verkehrsorientierten Stadtlandschaft, in welcher das Gebäude hauptsächlich in Bewegung erlebt wird, reagiert der Entwurf mit dem Prinzip der kinetischen Polychromie. Das Gebäude selbst wird optisch in Bewegung versetzt.

In ihrer Geometrie und Farbigkeit bietet die Fassade ein ständig wechselndes Erscheinungsbild - abhängig von Geschwindigkeit und Position. Dieser Effekt entsteht durch den dreidimensionalen Aufbau der Fassade: Streckmetallelemente in unterschiedlichen Farben sind im wechselnden Winkel zueinander angeordnet, so dass der Eindruck einer Faltung entsteht, die das Gebäude komplett umhüllt und je nach Blickrichtung wechselnde Blau- und Rottöne zeigt.

Die dahinter liegende tragende Schicht, wie auch die Innenwände, bestehen aus einer Holzkonstruktion, die über dem Erdgeschoss aus sichtbar belassenem Ortbeton errichtet ist. Durch die Vorfertigung der Holzelemente im Werk wird der Bauablauf beschleunigt und die Präzision der Elemente deutlich erhöht.

Dem selbstbewussten Auftritt nach Außen steht ein immersives Raumerlebnis im Innern gegenüber, wo der Besucher ein von Yadegar Asisi gestaltetes historisches Stadtpanorama erkundet. Über dem mehr als 30 Meter hohen Ausstellungsraum, der allein dem Panorama gewidmet ist, öffnet sich ein Restaurant mit Dachterrasse zur umliegenden Landschaft und bietet einen tatsächlichen Rundumblick über den Bodensee bis hin zu den Alpen.

So entwickelt der Entwurf aus einem Nicht-Ort einen Ausflugsort und strahlt als Landmarke in zwei Richtungen, indem er von weitem die Blicke auf sich zieht, während er sie von innen heraus wiederum auf die Stadt, ihre Umgebung und ihre Geschichte lenkt.