
Der Entwurf für das neue Rathaus von Cheongju ist mehr als ein bloßer Ort der Bürokratie und lädt als lebendiges Bürgerzentrum zur Teilhabe an demokratischen Prozessen, kulturellen Veranstaltungen, Feierlichkeiten und Erholung ein.
Koreanischer Bautradition folgend, nach der ein Haus mit seinem Eingang zum Wasser und mit dem Rücken zum Berg hin ausgerichtet wird, positioniert sich die städtebauliche Figur zwischen Musim-Fluss und Uamsan-Gipfel. Das historische Rathaus bleibt als Teil des Ensembles bestehen, da die Verwaltungsaufgaben jedoch ein erweitertes Raumprogramm erfordern, werden sie in den schwebenden Riegel des neuen Rathauses umgesiedelt. Zwischen altem und neuem Gebäude öffnet sich ein weitläufiger Park, der mit üppiger Bepflanzung eine landschaftliche Verbindung zwischen den Stadtteilen herstellt. Als grüner Katalysator im hochverdichteten Stadtzentrum schafft er einen autofreien Ort, sorgt für natürliche Schattenzonen, saubere Luft und einen angenehmen Aufenthalt.
Aus allen Richtungen zugänglich, soll dieses Areal den Bürgern als Bühne dienen. Mehrere Pavillons mit Restaurants, Auditorien, Ausstellungen, etc. sind frei in die Parklandschaft eingebettet und bringen als Collage kontrastierender Formen ihre vielfältigen Nutzungen zum Ausdruck. Da Cheongju sowohl durch klein- als auch sehr großmaßstäbliche Bebauung geprägt ist, greifen diese Pavillons die Kleinteiligkeit auf, während das neuen Rathaus mit seinem linearen Volumen auf die angrenzenden Hochhäuser reagiert. Im Vorgriff auf die zukünftige Entwicklung Cheongjus bildet es eine durchlässige Schwelle zwischen Wachstum der Stadt und der Bewahrung ihrer Grünflächen.


Bauherr
- Cheongju-City, South Korea
Daten
- Bruttogeschossfläche: 56.212 m2
- Wettbewerb: 2020, honorable mention
Standort
- Jungang-dong, Sangdang-gu, CheongjuKarte öffnen
Projektteam
- Tom Geister
- Taehwan Kim
- Gregory Then
