Sejong, das neue Verwaltungshauptstadt Koreas werden soll, ist eine Stadt im Aufbau. Als Teil des Masterplans spiegelt das Nationale Museum für Architektur und Städtebau diese Entwicklung wider. Es soll ein lebendiges Museum sein, das die Öffentlichkeit nicht nur durch Ausstellungen miteinbezieht, sondern selbst ein innovatives Beispiel zeitgenössischer Architektur präsentiert: ökologisch in allen Belangen, aus nachhaltigen Materialien konstruiert, offen und flexibel in seiner Struktur, und damit in der Lage, sich auch an wandelnde Bedürfnisse anzupassen.

Markantestes Element des Gebäudes ist das gefaltete Holzdach, das an eine Bergkette erinnert. Diese Dachstruktur vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und bildet eine intelligente Gebäudehaut aus zwei lichtdurchlässigen Schichten, die das Gebäudeklima steuern, Solarenergie sammeln und das Licht streuen.

Darunter öffnet sich ein canyonartiges Atrium, das die Ausstellungsebenen über großzügige Terrassen verbindet. Kleine Höfe mit dichter Begrünung bieten den Besuchern schattige Plätze zum Verweilen. Die Ausstellungsbereiche sind so um das Atrium angeordnet, dass der Besucher schon beim Betreten des Museums einen Einblick in das kulturelle Angebot gewinnt. Geradlinige Galerieräume, die in einer Enfilade um das Atrium verlaufen, kontrastieren mit den freien Formen der Terrassen. Die Galerien weisen unterschiedliche Größen, Proportionen und Lichtverhältnisse auf – mit natürlichem Licht von oben über das Atrium, von der Seite durch die Gärten oder als "Black Boxes" mit Kunstlicht. Auf diese Weise bietet das Museum eine Vielzahl von Räumen für wechselnde Ausstellungen.

Aufgabe

  • Museum für Architektur und Urbanismus

Bauherr

  • Sejong City

Daten

  • Bruttogeschossfläche: 17 420 m²
  • Wettbewerb: 2020

Projektteam