Die Ausschreibung verlangte nach „Europe’s most energy efficient building“. Der Vorschlag sieht daher ein Null-Energie-Haus vor, ein Gebäude, das für Betrieb und Unterhalt keine externe Energie benötigt. Um dies zu erreichen, bedarf es der Energiezufuhr aus erneuerbaren Energiequellen; verfügbar sind in Oslo Wind, Geothermie und Sonnenenergie. Mit Hilfe von Windturbinen und Fotovoltaik-Zellen produziert das Gebäude seine eigene Elektrizität. Es wird durch Bauteilaktivierung geheizt und im Sommer gekühlt. Diese Aktivierung erfolgt mit Hilfe der Temperatur des Grund- bzw. des Meereswassers.
Das Gebäude besteht aus drei Bürotürmen, die im Erd-, im ersten und zweiten Obergeschoss miteinander verbunden sind. Zwischen diesen Türmen sind zwei vertikale Gärten angelegt, die als Lichtquellen, Blickräume sowie Belichtungsräume für die Nachbarbebauung fungieren. Sowohl die Bürotürme als auch die Atrien zwischen ihnen werden mit einem aerodynamisch ausgebildeten Glasdach versehen, das den Wind (Hauptwindrichtung: Süd) über den Dächern der vorgelagerten Bebauung sammelt und zu einer Gruppe lautloser Windturbinen leitet, die zwischen dem obersten Geschoss und einem Winddach aufgestellt sind. Diese Glashaut besteht alternierend aus transluzenten und opaken Fassadenstreifen mit integrierter Fotovoltaik.
Die Gesamtform dieses Bürogebäudes ist, wie die detaillierte Ausbildung insbesondere der Fassaden zeigt, ganz aus der mit dem jeweiligen Bauteil zu erzielenden Leistung entstanden.
Aufgabe
- Null-Energie-Haus
Bauherr
- OSU Oslo
Daten
- Bruttogeschossfläche: 22.000 m²
- Wettbewerb: 2005, 3. Platz
Projektteam
- Philipp Baumhauer
- Claus Hendryk Nannen
- Ken Koch
- Yusuke Koshima
- Matthias Sauerbruch
- Claudia Sieper
- Constantin von der Mülbe