Als Teil der Aufstockung der ehemaligen Uniformschneiderei in Berlin-Moabit entstand zusammen mit der Erweiterung des eigenen Büros von Sauerbruch Hutton ein ergänzendes Volumen mit Studio und Wohnung für die Konzeptkünstlerin Karin Sander.
Hier entfaltet sich über zwei Ebenen ein komplexes, abwechslungsreiches Raumgefüge mit einer robusten und dennoch präzisen und sinnlichen Materialität, das eine produktive und gleichzeitig intime Atmosphäre zu erzeugen vermag. Karin Sander selbst fasst auch die Wohnbereiche als Zonen kreativen Schaffens auf: kleinere Orte des Rückzugs und der Konzentration, die sich mit den weiträumigen Atelierbereichen der Studios komplementär ergänzen.
Die Struktur des Volumens folgt der simplen Logik des Altbaus mit seinen massiven Außenwänden und gusseisernen Mittelstützen. Vorgespannte Hohlbalkendielen aus Stahlbeton spannen von Fassade zu Fassade. Eine freitragende Wand aus Ortbeton gliedert die Bereiche und steift zugleich die großen Atelierräume aus. Sie ist nur an einer einzigen Stelle von einer kleinen Öffnung durchbrochen, über die man aus dem Wohnbereich auf eine Bibliotheksempore oberhalb des Studios gelangt.
Aufgabe
- Umnutzung und Aufstockung eines ehemaligen Kasernengebäudes
Daten
- Bruttogeschossfläche: 422 m²
- 2008 — 2010
Standort
- Lehrter Straße 57, 10557 BerlinKarte öffnen
Projektteam
- Florence Girod
- Vera Hartmann
- Louisa Hutton
- Claus Marquart
- Johanna Mewes
- Karolin Möllmann