Der Masterplan für das Areal des ehemaligen Postscheckamtes in Berlin Kreuzberg integriert das bestehende Hochhaus aus den 70er Jahren in die Stadtstruktur und stellt eine Verbindung zwischen den gründerzeitlichen Quartieren und der Stadtlandschaft der Nachkriegsmoderne her. Auf dem zuvor gewerblich genutzten Gelände entfaltet sich zwischen der ruhigen Wohnlage am Park und einem lebendigen Quartier am Kanal ein Raumgewebe von großer typologischer Vielfalt und hoher Aufenthaltsqualität.

Direkt am Halleschen Ufer entsteht als Teil dieses Ensembles ein achtgeschossiger Büroneubau, der mit einem benachbarten Wohnbau einen gemeinsam genutzten Hof einfasst. Im Erdgeschoss öffnet sich das Gebäude mit Gastronomie und Ladenflächen einladend nach allen Seiten und schafft Durchblicke zum begrünten Innenhof. Jedes Regelgeschoss ist in jeweils zwei Nutzungseinheiten geteilt und kann entweder als Single Tenant oder Multi Tenant Variante bespielt werden. Die rationale Gebäudestruktur mit kompaktem Gebäudekern, optimiertem Stützraster und umlaufendem Fensterband ermöglicht eine optimale Tageslichtausnutzung und flexible Grundrisse für die Umsetzung unterschiedlichster Bürokonzepte.

Die Materialität des Gebäudes greift den früheren industriellen Charakter Kreuzbergs auf. Prägend für die umlaufende Bandfassade des Entwurfs ist der Einsatz von in Grüntönen glasierter, profilierter Keramik. Die in diesem eher robusten Material verkleideten Brüstungsbänder stehen im Wechsel mit der filigranen Verglasung der Fensterbänder. Durch eine leichte Faltung der Brüstung, der auch die Prallscheiben der Fenster folgen, wird die strenge Horizontalität der Fassade in Bewegung versetzt. Je nach Tageslichtsituation und Position des Betrachters bieten die Reflexionen auf Glas und Keramik ein sich ständig änderndes Erscheinungsbild.

So fügen sich in der Fassade wie auch in den Innenräumen Bauteile von eher rauem Charakter und feinere Materialien zu einem harmonischen Gesamtbild und verleihen dem Gebäude schlichte Eleganz und Leichtigkeit.