Dieses Projekt wurde für eine Wohnungsbaugenossenschaft in Berlin entwickelt mit dem Ziel, eine selbstbestimmte gemeinschaftliche Wohnform zu erschwinglichen Preisen in nachhaltiger Bauweise zu realisieren. Das Leitbild der sozialen Mischung übersetzt der Entwurf in die Bauform eines „offenen Kreises“.

Die städtebauliche Figur greift das im Kontext vorgefundene Motiv einer straßenbegleitenden Bebauung auf, die immer wieder Durchblicke in Grünbereiche freigibt. Das Haus am Rande der Stadt verzahnt den Stadtraum mit dem Naturraum. Zwei sanft zueinander gefaltete Gebäuderiegel umschreiben einen grünen Hof, der sich zur Nachbarschaft, zur Stadt und zum Wasser hin öffnet. Hier laden öffentliche, gemeinschaftliche und private Freiräume Bewohner und Nachbarn zum Zusammenkommen ein. Ein Bistro, eine Kita und ein Wohnbereich für Demenzkranke fördern eine generationenübergreifende Nutzungsmischung im Quartier.

In den Wohngeschossen werden jeweils mehrere Wohneinheiten zu Clustern gruppiert. Die privaten Wohnungen sind in einen „Allraum“ eingebettet, der aus partizipativ gestalteten und genutzten Wohn-, Koch- und Außenbereichen besteht. Wegen der gemeinschaftlichen Nutzung des Allraums, können die privaten Wohnflächen kompakter konzipiert werden. Das Modell ermöglicht moderate Baukosten und Mieten und unterstützt die soziale Mischung im Quartier. Neben heterogen gemischten Wohneinheiten sind Cluster aus Kleinstwohneinheiten für studentisches oder betreutes Wohnen möglich, genauso wie großen Familienwohnungen.

Mit einem Rohbau in Holz-Hybrid-Bauweise sowie Fassaden und Balkonen, die ebenfalls in Holz ausgeführt sind, setzt der Entwurf überwiegend auf einen CO2-positiven Baustoff. Ein modular aufgebautes Konstruktionsraster lässt nahezu beliebig viele Ausbauvarianten zu und vereinfacht die Realisierung künftiger Umbauten. Durch anpassungsfähige Wohnmodelle erschließt der Entwurf ein wichtiges Potential für das zukunftsorientierte Bauen in Berlin und garantiert eine langlebige Architektur über Generationen hinweg.