Das Holzkompetenzzentrum auf dem Firmengelände von B&O in Berlin-Weissensee spiegelt in seiner Konstruktion und Erscheinung vielfältige Facetten zum Thema einfaches und nachhaltiges Bauen wider.

Durch Umbau, Sanierung und behutsame Ergänzung entsteht ein Campus, der die kleinteiligen Strukturen der Umgebung aufgreift. Ein zwischen die beiden Bestandsbauten eingeschobener Ausstellungsbereich wird zum Schaufenster nach aussen. Im Hof entsteht ein eingeschossiger, flexibel und multifunktional nutzbarer Raum für Wechselausstellungen oder Veranstaltungen. Als Orientierungspunkt verbindet er den Innenhof mit dem Bestandsbau und einem zweigeschossigen Büroneubau. Der Hof selbst wird entsiegelt und trägt damit zur Verbesserung des innenstädtischen Mikroklimas bei.

Die Fassaden der eingeschossigen Baukörper werden großflächig transparent gehalten um möglichst viele Einblicke zu gewähren. Der Veranstaltungsbereich erhält vier große Schiebetürelemente, die eine Erweiterung des Innenraumes in den Außenraum ermöglichen und an große Werkstatttore erinnern. Die klassischen Lochfassaden der Bestandsbauten werden für den Büroanbau mit raumhohen Fenster neu interpretiert. Die einfachen Holzfassaden verweben sich horizontal und vertikal in einem Spiel aus Farbe und Vergrauungslasur.

Ziel war es den Einsatz von heimischem Kiefernholz zu maximieren. Das Tragwerk besteht aus Stützen und tragenden Wandscheiben im Fassadenbereich. Die Brandwand zur Nachbarbebauung ist ebenfalls aus Holz. Sogar die Bodenplatte ist eine unterlüftete Holzkonstruktion. Alle Decken sind tragende Holzbalken mit Lehmsteinfüllung. Zwei tragende aussteifende Wände werden in Lehmbauweise errichtet und auch nichttragende Innenwände erhalten eine Beplankung aus Lehmbauplatten. Die Materialität bleibt sichtbar und trägt neben dem Ausstellungseffekt zu einem angenehmen Büroklima bei.

Das Projekt wird vom B&O Kooperationspartner Bauhaus der Erde begleitet und im Teilbereich der Forschungsarbeit, dem Monitoring sowie der Dokumentation mit Mitteln des DBU gefördert.