Ursprünglich als reines Wohngebiet mit geringer Dichte konzipiert, bietet Nordelta, im Norden von Buenos Aires, mittlerweile auch großmaßstäbliche Wohnnutzungen, sowie Einrichtungen für Dienstleistung, Bildung, Erholung, etc. Als Erweiterung dieses Viertels wurde mit der Entwicklung eines neuen Zentrums, Area Beta, begonnen. Das Projekt hebt sich sowohl formal als auch funktional von der Stadtplanung Nordeltas mit seinen eher in sich geschlossenen Wohngebieten ab, und soll mit einer Vielzahl von öffentlichen Räumen die Identifikation mit dem Ort fördern. Zentraler Programmpunkt ist ein Bildungs- und Kreativzentrum, dessen erster Bauabschnitt von der Universität San Andrés genutzt werden wird.

Der Entwurf von Sauerbruch Hutton sieht eine Komposition aus vier ineinanderfließenden Baukörpern vor, die ein Cluster bilden. Der Grundriss der Gebäude basiert jeweils auf einem größeren Kreis, für den Hauptteil des Programms, der sich mit einem kleineren Kreis verschneidet, in dem Versorgung und vertikale Erschließung untergebracht sind. Dies ermöglicht eine freie Grundrissteilung und damit eine Vielfalt an Nutzungen: Klassenräume, Wohnungen, Büros, Auditorien, Werkstätten usw. Zudem bietet die radiale Geometrie kurze Wege, hohe Flexibilität und gleichmäßige Belichtung. Ein gleichmäßiges Achsraster erleichtert serielle Vorfertigung und einen modularen Aufbau.

Ein zentraler Ring im 1. Obergeschoss verbindet die vier Gebäudeteile und schafft einen Bereich gemeinschaftlicher Interaktion mit Lesesälen, Lounges, Besprechungsräumen, Cafés, usw. Zudem überdacht der Ring Teile des Erdgeschosses, und schafft damit „fließende Schwellen“ die dem Gebäude Durchlässigkeit verleihen. Markiert durch die vier Volumen und eingefasst durch den Ring entsteht ein öffentlich zugänglicher Campus, der sowohl Passanten als auch Studenten zum Betreten und Verweilen einlädt.